How I didn’t meet your mother …

Okay, okay, okay – Where to start?

Es ist Frühling. Endlich. Ist das zu fassen?
Ein paar Sonnenstrahlen und alle Welt tanzt auf den Straßen.
Ein paar Tautropfen auf rosig (haha!) grünen Blättern, die milden Schleier von Gestern lüften sich und schon ist der Winter vergessen. Es ist zum aus der Haut fahren.
Alle lächeln, liegen sich in den Armen und knutschen wie wilde Paviane herum. Irggh …
Nein, nein, nein … ich hasse keine Pärchen. Ich bin einfach nur eifersüchtig. Ein kleines bisschen, vielleicht. Nur GAAAANZ wenig.
Aber bei all der Frühlingseuphorie kommt es mir ganz so vor, als wäre der Frühling sowas wie die neueste Modedroge. So wie Schlaghosen … oder LSD (kein guter Vergleich) … oder Ecstasy (oder doch?).
Und wie bei jeder Modedroge, so wie es bei den Schlaghosen, bei den Schlüsselbändern und auch bei Selbstbräuner war, genauso hat dem dummen Floris wieder niemand bescheid gesagt. Ich komme immer später erst drauf und dann … dann verläuft sich entweder alles oder ich falle auf wie ein bunter Hund und trage aus Scham die blöden vier superteuren Levis-Schlaghosen (die ganz weit Hinten im Schrank liegen) immernoch nicht.
Und so ist der Frühling zu mir: Er ist wie LSD und Ecstasy.
Und ich, ich bin inmitten einer Horde von Ravern, die eine Lokalrunde von diesen wunderbaren, kleinen, weißen und grünen und roten und blauen Pillen geschmissen haben und jetzt total darauf abgehen. So ist der Frühling, so sind Frühlingsgefühle.
Nur hat wieder keine an die Pille für Floris gedacht. (Ach, ich heule rum. Mir doch egal. Dafür sind Blogs doch da!)
Egal was ich mache, kein LSD, keine Pillen mehr für Floris da. Und ganz alleine im stillen Kämmerlein an UHU schnüffeln ist doch auch blöd.
Ich will doch nichts Unmögliches.
Nur eine … kleine, nette Pille auch für mich. Hm? Aber damit kann der Frühlings-Dealer nicht dienen.
Es muss ja keine große, keine durchtrainierte H&M-Model-Pille sein … mir reicht eine kleine, nette, süße Pille. Eine Pille mit dunklen Haaren vielleicht, oder blond. Mir egal. Also, damit meine ich nicht egal-egal, einfach … egal. Es macht mir nichts, ich mag auch schwarzhaarige Pillen. Vielleicht hat sie große Brüste, muss aber nicht. Vielleicht auch kleine Brüste, auch recht. Vielleicht hat meine Pille Sommersprossen, oder sie fährt gerne Einrad. Ganz egal.
Vielleicht mag meine Pille den Zoo, oder sie hasst Knut. (Ja, das fände ich gut!)
Mir gleich … ganz egal.
Kann aber auch an mir liegen, dass ich keine Pillen abkriege.
Wie ich unlängst schmerzlich feststellte, mag ich es aufgeräumt.
Ja … wer hätte das gedacht. Noch vor ein paar Jahren beschwerte sich meine Mutter über mein Zimmer, dann waren es die Mitbewohner die wegen der Spülblume an meine Tür klopften (alberne Spülblume – total schwul sowas, oder?) und jetzt … jetzt mag ich es aufgeräumt.
Sogar wenn Freunde zu Besuch sind: Ich kann nicht warten bis sie weg sind, ich räum‘ die Bierflaschen sozusagen kaum ausgetrunken aus ihrer Hand … orgh!!!! wie mich das jetzt aufregt … man sollte viel unaufgeräumter sein, aber ich bin es nicht. Ich mag es gerne aufgeräumt:
Ich mag leere Parkdecks, nicht diese vollgeparkten Samstagvormittage, wenn man sehnlichst darauf wartet das ein dürrer Student seinen Cinquecento aus einer viel zu kleinen Parklücke quält, nur um dann festzustellen: Scheiße, zu klein und doch weiter nach einem geeigneten Stellplatz zu suchen.
Ich mag die leeren, die einsamen und verlassenen Wiesen im Park. Die, die mit grünem Gras und so, die ganz verlassen irgendwo auf einer versteckten Lichtung zu finden sind. Die, die nicht vor lärmenden Kindern und kiffenden Idioten strotzen. Leere Wiesen, ohne grillende Großfamilien und Fahrradfahrer, die angestrengt beweisen müssen: Auf Gras kann man mit einem Rennrad nicht fahren … auch wenn man aus Kreuzberg kommt nicht! (und in mehr als einer Beziehung)
Ich mag leere Supermärkte um kurz nach Neun, die länger aufhaben, damit Typen wie ich nicht mit alleinerziehenden Müttern und ihrem Balg in einer Schlange auf die neugelernte ‚Susi‘ an Kasse Zwei warten müssen, die natürlich unbedingt um kurz vor Acht – Ladenschluss – eingesetzt werden muss, damit schließlich der Filialleiter kommen muss und ich doch noch die zwei Brötchen mit EC-Karte zahlen kann.
Ich mag es jetzt eben sauber, leer, aufgeräumt und absolut alleine.

Vielleicht nicht unbedingt der perfekte Start für eine gesunde Beziehung und keine Voraussetzung für mich und meine Pillen doch noch zueinander zu finden, aber was soll’s: Was sind schon gesunde Beziehungen? Und wer will solche gesunden Beziehungen überhaupt?
Die sogenannten ‚gesunden‘ Beziehungen sehen doch auch nur auf den ersten Blick gesund aus:
Nehmen wir IHN, der Jura studiert und erst um kurz nach Acht hinter seinen Büchern hervorkommt. Jaaaa – ER wohnt mit IHR zusammen, aber SIE kommt erst nach Neun von IHRER Yoga oder Thai-Chi (oder Wasser-Aerobic oder whatever!) zurück. Gerade rechtzeitig versammeln sich dann die beiden LIEBENDEN vor Stefan Raab vor dem Fernseher (zu mehr reicht es an einem Wochentag dann doch nicht – das letzte Buch hat SIE sowieso letzten Urlaub vor drei Jahren gelesen: „Moppel-Ich“ … hm! Genau … ihr wisst bescheid! – ER hat damals übrigens Dan Brown probiert. Hat IHM nicht gefallen. Nach zehn Seiten war Schluss und ER hat dann doch lieber geschlafen – zwei Wochen im Strandkorb!) … ehm … also Stefan Raab!
Beide sitzen vor dem Fernseher, SIE schläft dabei fast ein und schlussendlich wird bis kurz vor Zwölf noch mal eben rumgemacht (SIE muss ja morgen wieder früh raus und ER noch was lernen. Pah!). ER kommt übrigens nur jeden zweiten Wochentag – dafür hat er die alten Playboy-Ausgaben aus Jugendtagen wieder reaktiviert – und SIE … SIE denkt dabei eigentlich nur an ihren Yoga-Lehrer Ravi Shankar (oder Kai-Uwe … oder wie auch immer), der seine Yoga-Stunden in einer halbdurchsichtigen Leinenhose gibt und dazu – aus religiöser Überzeugung (Tz!) – keine Unterwäsche trägt. – Truth is: SIE kommt jeden Abend!
Ahja!
Und dann am Wochenende (Wir sind immernoch bei unserem Musterpärchen) laden ER und SIE sich dann ein befreundetes ebenfalls ‚gesundes‘ Pärchen ein … man sitzt bei Jamie-Oliver-nachgekocht-versaut-trotzdem-geschmeckt-Gerichten und lustigen Gesprächen über die GMX-News, Paris Hilton und natürlich Kultur zusammen, wie zum Beispiel so:

ER: Ich hab‘ Karten für Cats.
GAST(gelangweilt): Echt. Toll.
GÄSTIN (weibl. für Gast): Ist doch super, mal wieder Kultur.
GAST: Maus, es ist nur Cats.
SIE: Deswegen hab ich ihm ja gesagt, er soll die Karten zu holen. Wir fanden doch Tanz der Vampire so toll.
ER: Wir?
GAST: Und dann holst du noch Karten?
ER: Mir bleiben noch zwei Wochen die Karten wieder zu verlegen.
SIE: Wie das letzte Mal. Miss Saigon. Ich hab‘ zwei Wochen kein Wort mit ihm gesprochen.
GÄSTIN: Wirklich.
ER: Ein Traum.
SIE: Er macht nur Spaß.
GÄSTIN: Macht meiner auch immer.
ER: Ich geh‘ dann mal ins Bad, spüle die Karten im Klo runter und ertränke mich im Waschbecken.
GAST: Ja, bitte. Lass das Wasser drin. Ich bin nach dir dran.

… und so weiter und so fort.
Ich gebe zu: Der letzte Teil ist etwas aus dem Ruder gelaufen … aber man bekommt einen Eindruck.
Soviel zu gesunden Beziehungen, da bleibe ich doch lieber aufgeräumt. Trotzdem würde ich gerne ne nette Pille finden. Vielleicht eine ungesunde Pille. Ja … das wäre cool. Eine ungesunde, schmutzige, dreckige, geile Pille … eine, mit der man … aber das ist eine andere Geschichte und gehört nicht hierher.
Also: Man liest sich!

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