Sagen wir mal ich wäre James Bond. Schon gut: Ich bin natürlich nicht James Bond (nicht das ich das irgendjemandem verraten würde, wenn ich es wäre), aber sagen wir nur mal. Sagen wir mal ich wäre allergisch gegen Martini und gegen Wodka. Ich hätte ein Kindheitstrauma, welches um Sexualität und eine Walter PPK kreist und ich könnte beides weder anfassen geschweige denn benutzen. Außerdem sagen wir einfach mal ich wäre so scheu, dass ich meinen eigenen Namen nicht aussprechen könnte, und schon gar nicht wiederholen. Was würde ich dann tun? – Wenn ich immer noch James Bond wäre?
Fangen wir anders an: Sagen wir ich wäre Peter Sodann.
Ich bin sauer auf alle, weil zu wenig von den „allen“ sich die DDR zurück wünschen. Ich bin außerdem sauer auf den Westen, weil mit den Scheuklappen aus Stahlbeton auch mein Selbstvertrauen gegangen ist. Ich bin sauer auf das Deutsche Fernsehen, weil nur der MDR mich einlädt, ich aber dem WDR erzählen will wie gern er mich doch haben kann. Ich bin außerdem sauer auf mich selbst: Nicht aus Einsicht, sondern aus Zorn.
Ja. Stellen wir uns das mal vor.
Ein Wort zu den Grünen: „Mehr bewegen“? Wohin denn?
Gestern hab’ ich über Afghanistan und den deutschen Einsatz dort diskutiert.
Klar: Wir haben das ganze Ding nicht angefangen. Wir haben das Ding auch nicht in den Dreck bugsiert (Was nenn ich hier überhaupt „Ding“? Es ist ein gottverdammter Krieg. Ein Gottverdammter im wahrsten Sinne des Wortes und in einem Land das „gottweiß“ genug gesehen hat.). Aber okay. Wir haben nicht ohne UNO-Mandat angefangen. Aber das heißt doch nicht, dass wir nicht verantwortlich sind. Koks in Deutschland kommt auch aus Afghanistan. Wenn sich hier ein Opel-Manager auf dem Krisen-Gipfel die Nase pudert, dann hat da irgendwann mal ein afghanischer Bauer seine Hand drauf’ gehabt. Und wieder nichts bekommen. Was dort gebraucht wird ist nicht Chaos, sondern Aufbauhilfe. Straßen und Schulen und nicht Aufklärungsflüge. Und wer hat die besten Spezialisten, THW, rotes Kreuz, GSG9? Natürlich sterben im Krieg Soldaten. Und auch in Ländern die „befriedet“ wurden. Das heißt nicht, dass wir uns in der Außenpolitik den schweren Fragen entziehen können, nur weil sich auf dem Titel der Bild eine Sargreihe nicht gut macht.
Apropos Koks: Friedmann gegen Matussek. Zwei inkarnierte „Untertan“en labern sich vor lackiertem Tropenholz in orgiastische Zustände. Moraldebatten mit einem Morallosen und einem selbsterklärten „König der Blogger“. Und daneben sitzt die nächste Generation und grient sich ins Armani-Jackett. Warum ekelt man sich eigentlich vor den vormals Guten irgendwann nur noch?
Hotel-Lobby-Debatten. Natürlich waren nicht alle Nazis doof. Nicht alle waren schlau, aber einige waren eben auch vernünftig. Es wird auch vernünftige Menschen beim ORF geben. Aber eben nicht alle. Leider kommt es manchmal nicht auf alle an.
Vorstellungsvermögen
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