HARLEKIN POST (012) Stumme Zone

Sie kennen das, oder? Man betritt einen Aufzug, zum Beispiel in einer öffentlichen Einrichtung, es stehen bereits mehrere Fahrgäste drin, einfache Leute, Menschen wie Du und ich, aber man kriegt auf Teufel komm raus kein Gespräch zustande. Schlimmer noch: Man ist stumm wie der Vater aus „Jenseits der Stille“.
Jetzt haben sich die Jungs von der NASA gedacht: Das geht noch schlimmer. Eine Aufzugfahrt die Stunden dauert. Ja. Genau die Wissenschaftler, die schon einmal drei erwachsene Männer in einer kleinen Blechbüchse auf einen kalten, unwirtlichen und unbemannten (vor allem unbefrauten) Erdtrabanten geschickt haben. Ich meine: Wie wird damals der Flug zum Mond abgelaufen sein, ohne Fernseher, Grill und außerhalb der Football-Season? Soweit ich weiß gab es auch kein Kartenspiel an Bord. Wahrscheinlich haben die drei Männer am Anfang dreißig Minuten über die Nets und die Yankees gesprochen und danach kam diese peinliche Stille auf. Bier gab’s auch nicht. Auch wenn es drei Geeks waren, Star Wars kam erst ein Jahrzehnt später in die Kinos. Worüber sollen die geredet haben? Tagelange stille und dann durfte Neil endlich raus. Klar das der dann sagte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein Großer für die Menschheit.“ Er meinte wohl, dass jetzt ein für alle Mal bewiesen sei: Man sperrt keine drei Männer für Tage zusammen, ohne Alkohol.
Doch jetzt soll er kommen, der Aufzug in den Weltraum. 36000 Kilometer lang soll das Seil werden, an dem die Kabine hängt. Im Gegensatz zur durchschnittlichen Höhe eines normalen Aufzugs … 36 Meter … das werden ein paar horrormäßige Stunden stummen „Sich-an-die-Kabinenwand-drückens“. Am Ende dreht dann noch irgendein Berliner Schule-Regisseur die Langversion von „Abwärts“ … Gott steht uns bei!
Liebe NASA. Wie wär’s ihr arbeitet einfach wieder am Flug zum Mars, hm? Ansonsten verliert ihr dieses Rennen am Ende gegen die Russen und die Chinesen.

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